Gesetzeslage

Wohlbefinden steigern durch Regulation von Elektrosmog

§ Gesetzeslage

Wie wir aus einigen Bereichen wissen, wird die Gesetzeslage auch kurzfristig angepasst. Das ist sogar rückwirkend möglich. Besonders dann, wenn Themen an Aktualität gewinnen.


Das die Digitalisierung einem exponentiell Wachstum unterliegt ist unumstritten. Gesicherte Erkenntnisse, wie die langfristigen Folgen sind, liegen noch nicht vor. Fest steht aber, dass besonders durch 5G mehr und mehr kabellose Kommunikation möglich ist und daraus eine Art Zwangsexposition entsteht.


Über 230 Wissenschaftler aus mehr als 40 Ländern haben ihre „ernsthafte Besorgnis“ hinsichtlich der allgegenwärtigen und zunehmenden Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern durch elektrische und kabellose Geräte geäußert, schon vor dem zusätzlichen Ausbau von 5G. Sie beziehen sich auf die Tatsache, dass „zahlreiche aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen gezeigt haben, dass sich elektromagnetische Felder auf lebende Organismen auswirken, bereits bei Intensitäten, die weit unterhalb der meisten internationalen und nationalen Grenzwerte liegen“. Zu den Auswirkungen gehören ein erhöhtes Krebsrisiko, Zellstress, eine Zunahme schädlicher freier Radikaler, Genschäden, strukturelle und funktionelle Veränderungen im Fortpflanzungssystem, Lern- und Gedächtnisdefizite, neurologische Störungen sowie negative Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden bei Menschen. 

Schon im Jahr 2011 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hochfrequente elektromagnetischer Felder als möglicherweise krebserregend ein. Seither ist viel passiert. Mit dieser Einstufung wurde die Gefährlichkeit von elektromagnetischen Wellen, wie sie von Rundfunksendern, Handys und Radaranlagen ausgehen, mit der Gefahr von Benzindämpfen, Chloroform und dem Pflanzengift DDT gleichgesetzt. Die WHO registrierte allein im Jahr 2020 weltweit mehr als 19 Millionen Krebsneuerkrankungen - Tendenz steigend. Für das Jahr 2020 bestätigt auch die International Agency for Research on Cancer eine steigende Tendenz bei Krebstoten und Krebsneuerkrankungen. So verwundert es nicht, dass sich lt. RKI in Deutschland im Jahr 2022 eine Verschiebung des Krankheitsspektrums abzeichnet. Nicht-übertragbare, chronische Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen und Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems nehmen an Bedeutung zu. Sie tragen maßgeblich zum Verlust von Lebensqualität und Lebensjahren bei und stellen Prävention und Gesundheitsförderung vor große Herausforderungen, weil ihre Ursachen eng mit den Lebensbedingungen, dem Gesundheitsverhalten und dem Sozialstatus verwoben sind. Das Erreichen gesundheitsförderlicher Rahmenbedingungen in allen Lebenswelten, von Kinderbetreuungseinrichtungen über das Wohnumfeld und die Arbeitsstätte bis hin zum altersgerechten Wohnen, ist somit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. 

Natürlich ist in erster Linie jeder für seine eigene Gesundheit zuständig. Doch wir verbringen nun mal viel Zeit an unseren Arbeitsstätten, so dass der Gesetzgeber den Arbeitgeber in die Pflicht nimmt.

Auch wenn nicht alle Mitarbeiter elektrosensibel sind, werden sie doch bewusst oder unterbewusst von elektromagnetische Felder und besonders hochfrequente EMF beeinflusst. Und damit auch ihr Wohlbefinden. Sich am Arbeitsplatz wohl zu fühlen, lässt sich nicht immer an offensichtlichen Kriterien fest machen. Da heutzutage ein Büroarbeitsplatz allerdings zu mehr als 60% aus Kommunikation besteht und Mitarbeiter für Unternehmen wichtiger und wichtiger werden, lohnt es in vielerlei Hinsicht als Arbeitgeber das Thema Elektrosmog pro-aktiv anzugehen.


Auch wenn es nur wenig Gerichtsprozesse von Arbeitnehmern in Bezug auf Elektrosmog gibt, so zeigt der spanische Markt, wie schnell das Thema Elektrosmog für Arbeitgeber eine erhöhte Relevanz bekommen kann. Dort trat plötzlich gehäuft eine Krankheit namens halbrunde Lipoatrophie auf. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist sie reversibel, doch sie zeigt, dass bei Auftreten von Beschwerden schnelles Handeln geboten ist und Unternehmen gut beraten sind, das Thema Elektrosmog im Blick zu behalten und präventive Maßnahmen einzuleiten.

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